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Infekte und Exazerbationen

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Kurs Infektionsvermeidung bei COPD – Lektion 5

Infekte und Exazerbationen

Die Symptome der COPD können sich plötzlich verschlechtern, über die gewöhnlichen Tagesschwankungen hinaus. Das nennt man Exazerbation. Die Ursachen können vielfältig sein, häufig spielen aber Infektionen eine Rolle. Eine Exazerbation sollte zügig behandelt werden, um die negativen Folgen in Grenzen zu halten.

Warnsymptome: So erkennen Sie eine Exazerbation

Bei manchen Patienten treten die Symptome bei einer Exazerbation sehr plötzlich auf, bei anderen verschlechtern Sie sich innerhalb mehrerer Tage. Auf diese Warnzeichen sollten Sie achten:

  • Der Husten wird stärker und häufiger.
  • Der Auswurf ändert sich in Menge oder Beschaffenheit.
  • Sie verspüren eine deutlich verstärkte Atemnot.
  • Sie müssen Ihre Bedarfsmedikamente häufiger einnehmen.
  • Sie bemerken pfeifende oder rasselnde Atemgeräusche.
  • Der Sauerstoffgehalt im Blut ist vermindert, auch in Ruhe (gemessen mit dem Pulsoximeter unter 90 %).
  • Sie bekommen erhöhte Temperatur oder Fieber.
  • Ihr Gewicht schwankt plötzlich ohne Änderung der Ernährungsgewohnheiten nach oben oder unten.
  • Sie sind verwirrt.
  • Sie fühlen sich müde und erschöpft.
  • Sie haben verstärkten nächtlichen Harndrang.
  • Ihre Beine sind geschwollen.
  • Sie benötigen mehr Sauerstoff.

Wenn Sie mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, sollten Sie möglichst bald Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen.

Die Behandlung der Exazerbation hängt vom Schweregrad ab:

  1. Leichte Exazerbation: Eine leichte Verschlechterung können Patienten durch Notfallmedikamente oft selbst bewältigen. Voraussetzung ist jedoch, dass Sie genau wissen, was Sie tun müssen. Im Zweifelsfall sollten Sie immer Ihren Arzt/Ihre Ärztin aufsuchen.
  2. Mittelschwere Exazerbation: Reichen die verschriebenen Notfallmedikamente nicht aus, um die Verschlechterung in den Griff zu bekommen, muss der Arzt/die Ärztin Kortison, Antibiotika oder ein anderes Mittel verschreiben. Dabei untersucht er/sie auch, ob Begleiterkrankungen vorliegen, zum Beispiel eine Lungenentzündung oder eine Herzbeteiligung.
  3. Schwere Exazerbation: Verschlechtern sich die Symptome sehr stark, sollten Sie so schnell wie möglich ein Krankenhaus aufsuchen. In schweren Fällen ist möglicherweise eine stationäre oder sogar intensivmedizinische Behandlung angezeigt.

Ihr Notfallplan für plötzliche Verschlechterungen:

  1. Bewahren Sie Ruhe. Je aufgeregter Sie sind, umso schlechter können Sie atmen.
  2. Nehmen Sie Ihr Notfallmedikament nach Anweisung Ihres Arztes/Ihrer Ärztin ein.
  3. Messen Sie mit dem Pulsoximeter den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes und notieren Sie den Wert.
  4. Nehmen Sie eine atemerleichternde Position ein, zum Beispiel den Kutschersitz.
  5. Setzen Sie die Lippenbremse ein, um Ihre Atmung besser zu kontrollieren.
  6. Verwenden Sie Sauerstoff, wenn Sie ein Sauerstoffgerät zu Hause haben. Atmen Sie durch die Nase ein und durch den Mund aus.
  7. Messen Sie nach 15 Minuten noch einmal Ihren Sauerstoffgehalt. Jetzt können Sie eventuell noch einmal ein Notfallmedikament und/oder ein Kortisonpräparat einnehmen.
  8. Bessern sich die Symptome durch diese Maßnahmen nicht, informieren Sie Ihren Hausarzt oder wählen Sie den Notruf 144 oder 122.

COPD NotfallplanWichtig: Halten Sie Notfallnummern und Ihre wichtigsten Krankheitsunterlagen immer griffbereit, damit Sie schnell reagieren können. Wir haben für Sie einen Notfallplan mit Informationen zum richtigen Verhalten bei einer Exazerbation vorbereitet. Drucken Sie diesen aus und tragen Sie Ihre Medikamente und Kontaktdaten für den Notfall ein. Dadurch haben Sie die nötigen Informationen bei Bedarf alle zur Hand.