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Die verschiedenen Sauerstoffsysteme

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Kurs Sauerstofftherapie bei COPD – Lektion 3

Die verschiedenen Sauerstoffsysteme

Es gibt unterschiedliche Systeme, die zur Sauerstofftherapie eingesetzt werden können. Welches Konzept für Sie infrage kommt, hängt unter anderem von Ihrem Gesundheitszustand, Ihrer Mobilität und Ihren Wohnvoraussetzungen ab. Hier erfahren Sie, welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Möglichkeiten bieten.

Sauerstoffkonzentratoren für die Langzeittherapie

Konzentratoren werden in der Sauerstofftherapie besonders häufig eingesetzt. Dabei handelt es sich um Geräte, die mit Strom betrieben werden und die Atemluft mit Sauerstoff anreichern.

So funktioniert das: Der Konzentrator saugt die Umgebungsluft an, reinigt sie und pumpt sie durch speziell beschichtete Röhren, an denen der Stickstoff gebunden wird. Der Sauerstoff wird in Druckgefäßen gespeichert und bei Bedarf über den Atemschlauch und die Nasenbrille abgegeben.

Vorteile von Konzentratoren:

  • Bei dieser Form der Sauerstofftherapie muss kein Sauerstoff in der Wohnung gelagert werden. Das reduziert die Brandgefahr, die bei Sauerstoff immer bedacht werden muss, und erleichtert die Organisation.
  • Konzentratoren sind vergleichsweise günstig im Betrieb.
  • Stationäre Konzentratoren arbeiten sehr zuverlässig und garantieren eine gleichbleibende Rund-um-die-Uhr-Versorgung.

Nachteile von Konzentratoren:

  • Der Kompressor im Gerät erzeugt ein Geräusch, das von manchen PatientInnen als störend empfunden wird. Der Konzentrator sollte deshalb auf einer schalldämmenden Unterlage stehen. Wenn Sie durch Geräusche im Schlaf gestört werden, können Sie den Konzentrator in einem Nebenraum des Schlafzimmers aufstellen. Ein Verlängerungsschlauch ermöglicht dennoch die Sauerstoffversorgung im Schlafzimmer.
  • Bei einem Stromausfall kann auch der Konzentrator ausfallen. Aus diesem Grund übernehmen die meisten Krankenkassen auch die Kosten für mobile Konzentratoren, die mit Akkus betrieben werden.
  • Sehr hohe Flussraten sind mit Konzentratoren oft nicht möglich.
  • Die Geräte sind temperatur- und höhenempfindlich. In großen Höhen und bei Temperaturen unter 5 oder über 40 Grad können sie nicht eingesetzt werden.

Flüssigsauerstoff in der Langzeittherapie

Eine Alternative zum Konzentrator ist die Versorgung mit Flüssigsauerstoff.

So funktioniert das: Bei diesem System haben Sie zu Hause einen Behälter mit flüssigem Sauerstoff. Da flüssiger Sauerstoff weniger Platz einnimmt als gasförmiger Sauerstoff, können so auch große Mengen Sauerstoff gelagert werden. Wenn der Flüssigsauerstoff freigesetzt wird, verwandelt er sich zurück in den gasförmigen Zustand und kann auf diese Weise eingeatmet werden. Dadurch kann solch ein Flüssigsauerstofftank 30 – 40.000 Liter Luft fassen. Je nach Sauerstoffbedarf werden die Geräte von den Versorgungsfirmen in regelmäßigen Zeitabständen ausgetauscht.

Zusätzlich erhalten Sie ein kleines, mobiles Gerät, welches unabhängig vom Vorratsbehälter eine Sauerstoffversorgung über mehrere Stunden gewährleistet. Dieses mobile Gerät kann am Sauerstofftank aufgefüllt werden.

Vorteile von Flüssigsauerstoff:

  • Die mobilen Geräte haben weniger Gewicht und bieten eine sehr hohe Bewegungsfreiheit.
  • Das System ist unabhängig von der Stromversorgung.
  • Da kein Kompressor läuft, sind auch kaum störende Geräusche zu erwarten.

Nachteile von Flüssigsauerstoff:

  • Die recht großen Vorratsbehälter nehmen in der Wohnung einigen Platz ein.
  • Sauerstoff ist nicht dauerhaft lagerfähig, es kommt durch Verdampfung immer zu Verlusten. Etwa alle zwei Wochen muss der Behälter ausgetauscht werden.
  • Vor allem beim Umfüllen des Sauerstoffs in das mobile Gerät müssen Sie sich an einige Vorsichtsmaßnahmen halten.
  • Die mobilen Sauerstoffgeräte müssen stets stehend aufbewahrt werden, da der Sauerstoff im liegenden Zustand des Gerätes rasch entweicht. Um dies zu verhindern, gibt ein Sicherheitsventil in diesem Fall einen Warnton ab.

Stahldruckflaschen

Eine weitere Möglichkeit sind Gasflaschen mit komprimiertem Sauerstoff. Da diese aber sehr schwer und unhandlich sind und zudem auch eine geringe Sauerstoffmenge beinhalten, sind sie für die Sauerstoff-Dauertherapie nicht geeignet.

Zusätzliche Möglichkeit: Demandsysteme

Sogenannte Demand- oder Sparsysteme geben nur während der Einatmung Sauerstoff ab. Spezielle Drucksensoren stoppen die Sauerstoffabgabe während der Ausatmung. Das reduziert den Verbrauch und erhöht die Reichweite von tragbaren Sauerstoffgeräten beträchtlich. Demandsysteme sind allerdings nicht für alle PatientInnen geeignet. Ob es bei Ihnen infrage kommt, testet Ihre Ärztin/Ihr Arzt im Vorfeld.