Kurs Sauerstofftherapie bei COPD – Lektion 4
Applikationsmöglichkeiten und Zubehör
Egal, welches System Sie verwenden: Von Ihrem Gerät muss der Sauerstoff in Ihre Atemwege gelangen. Das geschieht meistens über eine Nasenbrille. Wie Sie damit umgehen und welche Alternativen es gibt, erfahren Sie in dieser Lektion.
Der Sauerstoffschlauch
Vom Gerät aus verläuft ein dünner Zuführungsschlauch. Je nach Modell besteht er aus PVC, Silikon oder PVC. Dieser Schlauch kann bis zu 15 Metern lang sein, sodass Sie sich möglichst frei in Ihrer Wohnung bewegen können. Der Zuführungsschlauch darf nicht abgeknickt sein, damit der Sauerstoff frei fließen kann.
Die Nasenbrille bzw. Nasensonde
In den meisten Fällen verwenden PatientInnen eine sogenannte Nasenbrille. Ein Schlauchsystem, das über die Ohren und Wangen zur Nase führt, stellt die Verbindung zum Zuführungsschlauch dar. Durch zwei kleine Röhrchen tritt der Sauerstoff in die beiden Nasenlöcher aus und kann so eingeatmet werden.
Es gibt unterschiedliche Formen und Systeme, die individuell ausgewählt werden. Da die Sauerstoffbrille so viele Stunden am Tag getragen wird, sollte sie so bequem wie möglich sein und nicht drücken oder reiben.
Für AllergikerInnen oder Menschen mit ausgeprägter Mundatmung stehen Nasenbrillen mit speziellen Eigenschaften zur Verfügung.
Alternativen zur Nasenbrille
Nasenbrillen haben einige Nachteile: Sie sind zum Beispiel in der Nacht nicht optimal einsetzbar, können die Nasenschleimhäute reizen oder zu Druckstellen hinter dem Ohr führen. Außerdem wird bei Mundatmung eventuell nicht genügend Sauerstoff zugeführt. Für manche PatientInnen sind Alternativen besser geeignet, zum Beispiel diese:
Oxynasor
Sauerstoffmaske
O2-Brille
Nicht jedes Applikationssystem ist mit dem Demand-System kompatibel. Dies ist bei der Auswahl des Systems zu berücksichtigen. Ihr Arzt oder Betreuer der Flüssigsauerstoff-Firma berät Sie gerne.
Befeuchtungssysteme
Ein häufiges Problem bei der Sauerstofftherapie ist die Austrocknung der Nasenschleimhäute. Um das zu verhindern, können Befeuchtungssysteme eingesetzt werden. Dabei fließt der Sauerstoff durch steriles Wasser und befeuchtet auf diese Weise beim Atmen die Schleimhäute.
Es gibt zwei unterschiedliche Systeme:
- ein Befeuchterbehälter, den sie täglich mit abgekochtem Wasser oder destilliertem Wasser aus der Apotheke auffüllen,
- geschlossene Wassersysteme mit sterilem Wasser.
Generell ist bei Befeuchtersystemen eine hohe Hygiene wichtig. Reinigen Sie diese deshalb gründlich und regelmäßig nach Gebrauchsanweisung Ihres Systems.
Wichtig: Destilliertes Wasser aus der Drogerie oder dem Baumarkt kann gesundheitsschädliche Zusatzstoffe enthalten und ist daher für Befeuchtersysteme nicht geeignet.
Praxistipp:
Falls die Nasenbrille häufiger aus der Nase fällt, fixieren Sie sie mit einer Klammer oder einem Pflaster an der Kleidung. So verlieren Sie sie nicht und verhindern Verschmutzung. Achten Sie darauf, dass Sie dabei den Zuführungsschlauch nicht beschädigen.