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Resilienz

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Kurs COPD und Psyche – Lektion 4

Was ist Resilienz?

Resilienz bezeichnet die Fähigkeit, auch schwierige Situationen unbeschadet zu bewältigen. Man könnte sie auch als seelische Widerstandskraft bezeichnen. Resilienz hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab, die Sie trainieren können.

Die sieben Säulen der Resilienz

Wie gut Menschen mit chronischen Erkrankungen, Verlusten oder anderen schweren Lebenssituationen umgehen können, hängt unter anderem von diesen Faktoren ab:

  1. Akzeptanz: die Fähigkeit, unveränderliche Situationen und auch eigene Emotionen als gegeben hinzunehmen.
  2. Optimismus: eine positive Grundeinstellung zum Leben und die Überzeugung, dass Krisen überwunden werden können.
  3. Lösungsorientierung: die aktive Suche nach Problemlösungen für die aktuelle Situation.
  4. Verlassen der Opferrolle: die Fähigkeit, sich als handlungsfähig wahrzunehmen, nicht als hilfloses Opfer.
  5. Übernehmen von Verantwortung: die Bereitschaft und Fähigkeit, die Verantwortung für das eigene Handeln zu übernehmen, ohne sich jedoch zum Sündenbock zu machen.
  6. Netzwerkorientierung: der Aufbau beziehungsweise die Wahrnehmung des sozialen Umfeldes als Quelle zur Unterstützung und Stabilisation.
  7. Zukunftsplanung: die Fähigkeit, sich realistische und positive Ziele zu setzen und auf diese aktiv hinzuarbeiten.

Resilienztest: Wie steht es mit Ihrer Widerstandskraft?

ResilienztestZu den sieben Säulen der Resilienz gehören viele einzelne Fähigkeiten, die auf unterschiedliche Weise zusammenspielen. Niemand ist in jedem Bereich gut und das ist auch gar nicht nötig. Wenn Sie genauer wissen möchten, wie gut Ihre Resilienz momentan ist und an welchen Stellen Sie noch arbeiten können, dann laden Sie sich einfach unseren Resilienztest herunter.

So trainieren Sie Ihre innere Widerstandskraft:

Resilienz ist nicht, wie man lange Zeit dachte, eine feste, unveränderliche Größe. Im Gegenteil: Sie können die notwendigen Eigenschaften entwickeln und trainieren, um Ihre Resilienz und damit auch Ihre Krankheitsbewältigung und Lebensqualität zu verbessern. Probieren Sie es zum Beispiel mit diesen Übungen:

Resilienzübung 1: Was kann ich verändern?

Resiliente Menschen haben ein gutes Gefühl dafür, welche Dinge sie ändern können und welche nicht. Was nicht in den eigenen Einflussbereich fällt, akzeptieren sie, statt sich daran aufzureiben. Um diese Fähigkeit zu trainieren, können Sie es mit dieser kleinen Übung versuchen:

Erstellen Sie eine Liste mit (mindestens) zehn Punkten, auf die Sie keinen Einfluss haben. Dazu können zum Beispiel gehören:

  • das Wetter
  • negative Erfahrungen in der Vergangenheit
  • die Tatsache, dass Sie chronisch krank sind
Stellen Sie dann eine Liste mit ebenso vielen Dingen auf, die Sie verändern können, zum Beispiel:

  • Ihre Lebensgewohnheiten wie Rauchen, Ernährung oder Bewegung
  • Ihre Pläne für den heutigen Tag
  • Ihre Einstellung

Wenn Sie sich über etwas ärgern oder sorgen, dann fragen Sie sich: Auf welche der beiden Listen gehört das? Konzentrieren Sie Ihre Energie möglichst auf die Dinge, auf die Sie Einfluss haben.

Resilienzübung 2: Glücksmomente wahrnehmen

Resiliente Menschen nehmen das Positive im Leben gut wahr und schenken den kleinen Glücksmomenten des Alltags Aufmerksamkeit. Um diese Fähigkeit zu trainieren, können Sie folgende Übung nutzen:

  1. Denken Sie an kleine Glücksmomente, die Sie in letzter Zeit erlebt haben. Mit welchem Ihrer fünf Sinne (Hören, Sehen, Tasten, Riechen oder Schmecken) haben Sie die einzelnen Glücksmomente vorrangig wahrgenommen? Stellen Sie eine kleine Liste zusammen.
  2. Ergänzen Sie die Liste täglich in Form eines Glückstagebuchs. Welche glücklichen Momente gab es heute? Und zu welchem Sinn gehören sie vorrangig?
  3. Im Laufe der Zeit werden Sie feststellen, dass ein oder zwei Sinne bei der Erfahrung von Glücksmomenten für Sie dominieren. Diese Sinne sind Ihre „Landebahn“ für glückliche Erlebnisse.
  4. Konzentrieren Sie sich im Alltag darauf, Ihre Glücks-Sinne besonders stark wahrzunehmen und sich bewusst Glücksmomente zu schaffen.
  5. Führen Sie Ihr Glückstagebuch täglich weiter, um Ihre Aufmerksamkeit noch stärker auf die schönen Dinge des Alltags zu lenken.

Wussten Sie schon

Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus der Mechanik. Er bezeichnet die Eigenschaft eines Materials, nach einer Belastung wieder in den Ursprungszustand zurückkehren zu können. Genau das lässt sich auch auf die menschliche Psyche übertragen: Mit einer guten Resilienz kehrt sie einige Zeit nach der Belastung wieder in einen gesunden Zustand zurück.