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Verreisen mit COPD

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Kurs Reisen mit COPD – Lektion 1

Verreisen mit COPD

Ist ein Urlaub für COPD-Patienten eigentlich noch möglich? Ja! Selbst wenn die Krankheit bei Ihnen schon weit fortgeschritten sein sollte, können Sie eine Reise planen, sofern Sie einige wichtige Dinge bedenken und Ihren Urlaub gut vorbereiten. Zu bedenken ist jedoch, dass man mit gesundheitlichen Problemen im Urlaub umso eher rechnen muss, je häufiger Exazerbationen (Plötzliche deutliche Verschlechterungen der COPD, die zu einer Therapieausweitung oder zu einem Krankenhausaufenthalt führten) in den letzten Jahren aufgetreten sind.

Wohin geht die Reise? So wählen Sie ein passendes Urlaubsziel aus

Der Auswahl Ihres Urlaubsortes und -quartiers sollten Sie große Aufmerksamkeit widmen, damit es Ihnen vor Ort möglichst gut geht. Wichtig sind vor allem diese Aspekte:

  • Klima: Starke Klimaveränderungen können für COPD-Patienten zum Problem werden. Die meisten vertragen jedoch das salzige Reizklima am Meer recht gut. Meiden sollten Sie Gegenden mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit.
  • Temperatur: Hohe Temperaturen und starke Temperaturschwankungen im Vergleich zum Heimatort belasten den Körper und werden von COPD-Patienten oft nicht gut vertragen. Wählen Sie deshalb einen Urlaubsort (oder einen Zeitpunkt) mit gemäßigten Temperaturen.
  • Sauerstoffgehalt der Luft: Ein Aufenthalt im Gebirge kann für COPD-Patienten zum Problem werden. Je höher Sie kommen, umso dünner wird die Luft und umso weniger Sauerstoff bekommen Sie in Ihre Lunge. Da COPD-Patienten ohnehin Schwierigkeiten damit haben, genügend Sauerstoff aufzunehmen, kann das zum Problem werden und die Krankheitszeichen verschlimmern. Planen Sie bei fortgeschrittener Erkrankung deshalb lieber keinen Aufenthalt im Gebirge.
  • Luftverschmutzung: In Großstädten ist die Luftverschmutzung häufig sehr hoch, das belastet die Lunge. Ein Urlaubsquartier in einer ländlicheren Gegend ist daher eher zu empfehlen.
  • Gefahr exotischer Krankheiten: In anderen Gegenden wird der Körper mit neuen Krankheitserregern konfrontiert. Bei einer Lungenerkrankung kann eine Infektion mit einem exotischen Erreger schnell gefährlich werden. Informieren Sie sich deshalb vorher, welche Ansteckungsgefahren an Ihrem Urlaubsort bestehen und wie Sie diese reduzieren können.
  • Technische Möglichkeiten vor Ort: Wenn Sie auf Sauerstofftherapie angewiesen sind, achten Sie darauf, ob Ihr Gerät mit dem Stromnetz am Urlaubsort funktioniert. Achten Sie auf die Spannung und besorgen Sie bei Bedarf einen passenden Adapter.
  • Medizinische Versorgung: Orte mit schlechter medizinischer Versorgung sind für COPD-Patienten nicht geeignet. Fahren Sie lieber an einen Urlaubsort, an dem Sie sich im Notfall auf schnelle und gute ärztliche Versorgung verlassen können.
  • Anreise: Bedenken Sie die Art der Anreise. Wie anstrengend wird sie werden? Vor einem Flug sollten Sie abklären, ob Sie zusätzlichen Sauerstoff benötigen.

Besprechen Sie die Wahl des Urlaubsortes und –quartiers im Zweifelsfall vor dem Buchen mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin.

Welche Aktivitäten sind im Urlaub möglich?

Sofern Sie es langsam angehen lassen, können Sie im Urlaub die unterschiedlichsten Aktivitäten durchführen. Nach der Akklimatisierung sind Sie ähnlich belastbar wie zu Hause. Achten Sie aber auf die Temperatur und Ihre Tagesform und nehmen Sie sich in den ersten Urlaubstagen nicht zu viel vor. Orientieren Sie sich an Ihren Möglichkeiten im Alltag, statt ein straffes Programm durchziehen zu wollen. Beachten Sie: Belastungen in der Mittagshitze sind besonders anstrengend und sollten deshalb vermieden werden. Urlaube mit festem Kulturprogramm können schnell zu anstrengend werden.

Diese Aktivitäten sollten Sie lieber meiden

  • Tauchen, Rudern, alleine Schwimmen gehen
  • Fallschirmspringen, Kraft- und Kampfsportarten
  • zu intensive Sportarten, wie z.B. Ballspiele als Leistungssport, alle Extremsportarten
  • Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko, wie z.B. Alpin-Skifahren, Rodeln, Mountainbiken, Klettern
  • Anstrengung in der Mittagshitze
  • hoch in die Berge steigen (schon ab 1000 Meter, bei Sauerstoffgabe schon deutlich darunter, kann es Probleme geben)

Diesen Aktivitäten können Sie nachgehen, wenn Sie sich gut genug fühlen

  • Museen und Ausstellungen
  • Spaziergänge
  • Radtouren (besonders mit E-Bike)
  • moderate sportliche Tätigkeiten, z.B. Ausdauersportarten wie Wandern, Nordic Walking, Jogging, Tanzen, Schwimmen, Paddeln in ruhigem Wasser, Langlaufen
  • Sonnenbaden
  • Theater oder Kino