Kurs COPD Management – Lektion 2
Gegenregulation
Um Atemnot präventiv zu vermeiden oder um akute Atemprobleme zu lindern, kommen besondere Atemtechniken zum Einsatz. Sehr hilfreich ist es, gegen einen Widerstand zu atmen. Am einfachsten und ganz ohne Hilfsmittel geht das mit der Lippenbremse. Die Lippenbremse sollte Ihr wichtigstes Werkzeug werden, das Sie im Alltag in vielen Situationen nutzen können.
Wie funktioniert die Lippenbremse?
Atmen Sie durch die Nase (alternativ durch den geöffneten Mund) ein. Atmen sie dann mit leicht vorgestülpten Lippen durch den fast ganz geschlossenen Mund aus. Es sollte ein Widerstand spürbar sein, aber Sie sollten nicht stark pressen müssen. Die Backen blähen sich leicht. Das Ausatmen dauert länger als das Einatmen.
Was bewirkt die Lippenbremse?
Durch das Ausatmen gegen einen Widerstand entsteht ein höherer Druck in der Lunge, der die Atemwege bis in die kleinsten Verästelungen hinein geöffnet hält. Dadurch wird das Zusammenfallen der Bronchialwände verhindert, was zu dem gefürchteten Gefühl des „Abschnürens“ der Luft führt.
Tipps zur Lippenbremse
- Atmen Sie mit so viel Druck aus, dass die Luft sich ganz von selbst einen Weg durch die locker aufeinander liegenden Lippen bahnt.
- Bevor die Luft ausströmt, blähen sich die Wangen (nur leicht) auf, zwischen Lippen und Zähnen bildet sich ein Luftpolster.
- Pressen Sie nicht zu stark und atmen Sie nicht zu lange aus (Hustengefahr).
- Ein Trick, um den richtigen Druck zu finden: Atmen Sie durch verschieden lange Strohhalm-Stücke, die Sie sich zurechtschneiden. Bei einer bestimmten Strohhalm-Länge werden Sie am freiesten und tiefsten atmen können. Genau so sollte sich nachher auch die Atmung bei der Lippenbremse anfühlen.